1. Krav Maga Women Protect Instruktoren-Ausbildung Modul 2: Verteidigung aus der Bodenlage, Massnahmen gegen Übergriffe, Model Mugging
Samstag/Sonntag, 20./21. Mai 2017 führte die Krav Maga Self Protect Association Switzerland unter der Leitung von Giuseppe Puglisi, Nenad Stojkovic und Peter Kropf den zweiten Teil der Women Protect Instruktoren/innen-Ausbildung für bereits ausgebildete KMS Instruktoren/innen im Hauptcenter in Liestal durch.
Als Start in das zweitägige Modul wurde den angehenden Women Protect Instruktoren/innen in einem Theorieteil die Notwendigkeit für einen separaten Selbstverteidigungskurs für Frauen; die Unterschiede zu normalen Krav Maga Kursen und die Gründe für eine Teilnahme an einem solchen Kurs erläutert sowie was für ein Hintergrundwissen man für die Durchführung eines solchen Kurses braucht. Auch die Ziele bei solch spezifischen Frauenkursen, das Verhalten des Instruktors und die technisch sowie taktischen Inhalte waren Aspekte die in Form von Brainstorming miteinander erarbeitet wurden.
Einmal mehr kam dabei die Wichtigkeit und Bedeutung der Stimme in Zusammenhang mit dem Training der Selbstbehauptung und deren Verknüpfung von Stimme und Technik zum Ausdruck, die in der Prävention (Erkennen der Gefahr) sowie der kognitiv, emotionalen und physischen Abwehr einer Bedrohung oder Übergriffs eine wichtige Rolle in den verschiedenen Trainingsformen einnehmen.
Nach der Theorie ging es dann in die Praxis mit Vorübungen am Boden, Verteidigung aus der Bodenlage und den vorbeugenden (technisch-taktischen) Massnahmen bei möglichen Übergriffen. Dabei wurden verschiedene Ausgangslagen am Boden simuliert und das Verhindern von Übergriffen am Boden mit einfachem Bewegungsverhalten (aus Sicht des Opfers) und der nötigen Gegenwehr eingeschliffen. Zum Abschluss des ersten Kurstages, ging es dann in Form eines interaktiven Trainings (Model Mugging) mit dem Vollschutzanzug nochmals intensiv zur Sache, wo den Instruktoren/innen die verschiedenen Schwierigkeiten aber auch Chancen bei solch gefährlichen Situationen aufgezeigt wurden.
Am zweiten Kurstag standen die Themen Pfefferspray, Alltagsgegenstände, mehrere Angreifer und Notwehrhilfe (Kameradenhilfe) auf dem Programm. Eine kurze Theorie zum Umgang mit einem Pfefferspray bildete den Einstieg in den Vormittag sowie anschliessende Übungen bezüglich Distanz, Handhabung von Pfefferspray oder Alltagsgegenständen unter Stress.
Diverse Szenarien im Freien und in Räumen zeigten den Instruktoren/innen auf, wie schwierig der Einsatz eines Pfeffersprays in ernsten Situationen sein kann und der alleinige Besitz eines solchen ein falsches Sicherheitsgefühl bei den Besitzer/innen vermittelt, resp. Ausbildung mit diesem Hilfsmittel deshalb zwingend notwendig ist. Auch die Verwendung gegen mehrere Angreifer will gelernt sein sowie Situationen aus der Bodenlage in engen Räumen, was die Teilnehmer/innen teilweise vor grosse Herausforderungen stellte. Die Kameradenhilfe oder Notwehrhilfe war der Abschluss den intensiven Weekends.
Im September/Oktober 2017 werden die ersten Women Protect Instruktoren/innen zur Prüfung antreten, wo sie sich einem praktischen Test in Form einer Lektion (methodisch / didaktisch) sowie weiteren Themen in Zusammenhang mit Frauenselbstverteidigung unterziehen.
Giuseppe Puglisi
KMS Switzerland