Krav Maga Instruktoren Lehrgang - zweites Modul / Advanced für Anwärter im Headquarter
Mit Verteidigung gegen Messerangriffe startete die Ausbildung im 2. Modul, im Rahmen des dreitägigen Ausbildungsblockes für die Anwärter am Freitag, 21. April 2023. Giuseppe Puglisi, und Yutaka Koike vom Ausbildungsteam der KMS Switzerland führten und instruierten die anwesenden Teilnehmer durch das komplexe Thema.
Eingangs wurde nochmals rückblickend auf die verschiedenen Abwehrmöglichkeiten aus der mittleren Distanz aus dem Level Basic 3 repetiert und dabei auf die Gefährlichkeit der damit verbundenen Problematik der Distanzen hingewiesen. Auch wurde nochmals die Wichtigkeit der Ausweich- und Meidbewegungen und der damit zusammenhängenden Wahrnehmung mit diversen Übungen aufgezeigt und hervorgehoben. Distanzgefühl, Blocktechniken und Bewegungen automatisieren, vertiefen sowie fliessenden Übergänge von mittlerer zu kurzer Distanz wurden in Drillformen geübt und das Messerthema für kurze Distanzen auf unvorbereitete und vorbereitete Angriffe verständlich gemacht. Blocken, Schlagen, Greifen, Binden und wenn möglich Überwältigen des Angreifers wurde miteinander verknüpft.
Beim Thema Abwehr/Verteidigung gegen Angriffe mit Stock oder hiebähnlichen Waffen ging es am zweiten Ausbildungstag wie bereits beim Messerprogramm darum die Gefahren eines solchen Angriffs zu erkennen und durch richtiges Handeln den Angriff zu entschärfen. Im Fokus standen dabei vor allem beim Erlernen des Speerblocks, das richtige Einschätzen der Distanz zum Angreifer und das korrekte Timing sowie was geschieht im Nahbereich nach erfolgreicher Abwehr des Angriffs. Auch das Kontrollieren, Fixieren und Entwaffnen des Angreifers waren dabei ein Bestandteil dieses Themas.
Mit „Combatives“ aus dem Krav-Boxing Advanced (Faustschlägen und Fusstritten kombiniert für den Nahkampf) ging es am Samtag-Nachmittag weiter. Die Schwierigkeit einzelne Grundtechniken miteinander zu verbinden und diese einmal mehr aus verschiedenen Distanzen ins Ziel zu bringen, war nebst dem ganzheitlichen Arbeiten (Rumpf und Extremitäten) eine weitere Herausforderung für die Anwärter/innen im Advanced-Bereich. Auch die Übergänge die daraus entstanden und von Stand-Boden oder die speziellen Abwehr-Block-Trapping Methoden, zeigte allen auf, wie vielfältig und komplex Krav Maga Selbstverteidigung in der Nahdistanz sein kann.
Der Sonntagvormittag war dem Thema „Sicherheit im Training“ gewidmet.
Wie in den Instruktoren-Lehrgängen seit 2004 - 2022 wurde dieses Thema einmal mehr auch in diesem Jahr wie gewohnt von Adrian Waibel, (meproa GmbH) vermittelt, der selber etliche Jahre Kampfsport und auch Krav Maga trainierte. Für die Krav Maga Self Protect Association Switzerland ist es nach wie vor wichtig, dass die angehenden Instruktoren/innen nicht nur das kompetente Vermitteln von Techniken und den persönlichen Eigenschutz als Aufgabe von Trainings leiten sehen, sondern auch der Schutz und die Sicherheit der teilnehmenden Personen im Fokus eines Trainings sein sollte. Das heisst, ein/e Instruktor/in trägt auch Verantwortung gegenüber den Teilnehmer/innen wenn sie/er unterrichtet und dazu gehört auch die Erhaltung der Gesundheit. Wir legen deshalb hohen Wert darauf, dass alle die bei uns unterrichten, auch die nötigen Grundkenntnisse im Bereich „Basic Life Support“ kennen und anwenden können.
Während rund drei Stunden vermittelte Adrian Waibel seine medizinischen Grundkenntnisse und begeisterte einmal mehr mit seinem enormen Fachwissen. Für seinen langjährigen Einsatz danken wir ihm einmal mehr recht herzlich.
Zum Schluss des zweiten 3-tägigen Weekends, stand dann mit der Abwehr gegen Bedrohungen von Schusswaffen nochmals ein anspruchsvolles Thema auf dem Programm. Vor allem wurden alle Teilnehmer/innen nochmals mental wie aber auch körperlich gefordert und die Gefährlichkeit, die auch von einer Schusswaffe ausgeht, deutlich vor Augen geführt. Vor allem zeigte sich, dass ohne drillmässiges Training der Automatismen, also mit anderen Worten - das Wiederholen, Wiederholen Wiederholen von Abläufen - die nötigen Grifftechniken oder Entwaffnungen unter Stress nicht funktionieren würden und selbst dann immer noch eine grosse Gefahr besteht, dass es schief gehen kann. Deshalb ist bei Bedrohungen mit Waffen nicht nur die Technik der Abwehr, sondern vor allem auch das Mindset-Training nicht zu vernachlässigen.
Die Krav Maga Self Protect Association Switzerland bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses 19. KMS Lehrganges für das Interesse und Engagement während den beiden Ausbildungsmodulen. Ein spezieller Dank geht vor allem an die beiden Spezialisten, Thomas Hertig und Adrian Waibel, wo der eine seine pädagogischen und der andere seine medizinischen Kenntnisse an uns weitergegebenen haben und einmal mehr mit ihrem enormen Fachwissen begeisterten. Für ihre langjährigen Einsätze danken wir ihn einmal mehr recht herzlich.
Nebst den beiden geht ein weiterer Dank an den KMS Advanced-Instruktor, Yutaka Koike, der vom KMS Ausbildungsteam mitwirkte und durch seine Fach- und Methodenkompetenz die teilnehmenden Anwärter/innen auf ihrem Weg zum Instruktor/in bestens unterstützte.
Herzlichen Dank und bis bald bis zu den beiden Vorbereitungsmoduls im Mai und Juni sowie den Prüfungen (Ende Juni) im Hauptcenter der Krav Maga Self Protect (Budo Sport Center).
Giuseppe Puglisi
Chefinstruktor KMS Schweiz