Krav Maga Advanced-Instruktoren Lehrgang Modul 7 - Weapon-Defense (Knife and Gun)
Fr/Sa, 01./02. März 2024, ging es für die angehenden Advanced-Instruktoren/innen mit dem Modul 7 - Weapon-Defense (Knife and Gun) in das zweitletzte Modul dieser einjährigen Aus- und Weiterbildung und den bevorstehenden Prüfungen im Mai.
In einem theoretischen Teil zum Einstieg, wurde aufzeigt, wie entscheidend und unterschiedlich die Handlungsabläufe bei Bedrohungen oder Angriffen mit Messern sind oder im Vergleich die Bedrohung mit einer Faustfeuerwaffe. Dabei wurde vor allem auf die Distanzen und das Ampelsystem hingewiesen und den Möglichkeiten eine Konfrontation zu vermeiden. Anhand der bekannten O.D.D.A.-Schleife ging es um das Bewusstmachen der Wahrnehmung (Beobachtung), der Einschätzung der Gefahr und dem Entscheiden-Handeln in einer Gefahrensituation sowie dem nötigen Agieren (Flight oder Fight). Auch die unterschiedlichen Haltegriffe beim Messer, in Bezug auf die Distanzen oder diversen Angriffswinkel sowie Angriffsrichtungen, gaben wichtige Inputs für das Training der Distanzen und Ausgangspositionen, aber auch für die Meid- und Ausweichbewegungen und Blocktechniken. Richtungsänderung, also sich aus der Schusslinie bewegen (Distanz & Timing), aber auch die Kontrolle über die Schusswaffe aufgrund einer sicheren Grifftechniken, das Neutralisieren (Notwehr) und Entwaffnung des Angreifers als Sofortmassnahme, wenn dies bei Bedrohungen mit einer Schusswaffe möglich und notwendig ist, waren die Grundlagen zur Abwehr gegen Bedrohungen mit einer Faustfeuerwaffe.
Meiden oder Ausweichen, Pendeln oder Körperverschiebungen bei Messerangriffen aus verschiedenen Richtungen sowie unterschiedlichen Distanzen (sehr nah, nahe und mittlere) bildeten den Einstieg in die Praxis. Aus der Schusslinie bei statischen oder dynamischen Angriffen und eine sichere Grifftechniken für die Abwehr von Faustfeuerwaffen in der Kurzdistanz, waren weitere Themen. Ein weiterer Punkt der in diesem Zusammenhang aus der Theorie zum Tragen kam, war die praktische Anwendung der O.D.D.A.-Schleife bei den Übungen.
Am zweiten Ausbildungstag standen die Angriffswinkel bei Messerangriffen, das Blocken mit einer oder beiden Händen aus der mittleren Distanz auf dem Programm. Dabei waren einmal mehr das Ausweichen und diverse Meidbewegungen mit den Beinen und dem Oberkörper im Fokus sowie in Verbindungen mit den Schritten. Dabei wurde vor allem auf die Distanzen (gross, mittel und nah) vor, während und nach dem Angriff in Verbindung mit den Schritten (2, 6+7) hingewiesen und diverse Übungsbeispiele präsentiert und miteinander verknüpft. Erschwerte Übungen bei multiplen Angriffen und der dadurch veränderten Distanz zeigten auf, wie wichtig die Rumpfgewandtheit in Kombination mit den Schritten und das unbedingte Halten des Gleichgewichts sein kann.
Bedrohungen mit einer Faustfeuerwaffe aus allen Richtungen in statischer und dynamischer Ausführung sowie in Verbindung mit verschiedenen Angriffsformen (Fassen der Kleider oder mit Schupsen etc.) und weitere Angriffsformen standen am Nachmittag auf dem Programm.
Weitere Trainingsformen (mit Vernetzungen) aus dem Basic-Bereich bildeten eine weitere Herausforderung und zeigten auch hier auf, ob man die bereits bekannten Abwehrtechniken auch unter Druck beherrscht. Dabei bekam das Reagieren in Notsituationen, die entsprechende Orientierung und Differenzierung im Stress eine ganz andere Bedeutung. Es zeigte allen Anwesenden in diesem Modul unweigerlich auf, wie wichtig bei einer Abwehr von Schusswaffen auch nur das kleinste Detail sein kann und dass man nicht darum herum kommt, dies immer wieder in Drillformen zu üben, üben, üben…..
Vor allem verschiedene Bedrohungen in der Wiederholungsmethode aus diversen Distanzen oder der Stress-Drill (mit Schwimmnudeln oder Pratzen) mit mehreren Trainingspartnern machte eine zuvor einfache Übung, zu einer schwierigen Aufgabe und forderte auch die bereits langjährig erfahrenen Instruktoren. Erkenntnis aus diesem Modul für alle Beteiligten, es gibt im Umgang und der Verteidigung mit Waffen aller Art, niemals ein ich kann es jetzt, sondern nur - übe so viel du kannst, damit wenn du einmal in eine Auseinandersetzung mit einer Waffe geraten solltest, du die nötige Bereitschaft zur Gegenwehr auch wirklich abrufen kannst.
Diverse Übungssequenzen mit Schutzhelm unter erschwerten Bedingungen bildeten den Abschluss dieses Messer-und Schusswaffen Moduls im Advanced-Instruktoren-Programm.
An dieser Stelle nochmals recht herzlichen Dank an die Advanced-Instruktoren Anwärter/innen für ihren engagierten Einsatz der an diesem intensiven Modul 7!
Chefinstruktor KMS Schweiz
Giuseppe Puglisi