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2. Krav Maga Trainerkurs 29. April 2023 im KMS Hauptcenter in Liestal

Samstag, 29. April 2023 organisierte die Krav Maga Self Protect Association den 2. KMS Trainerkurs und lud dazu ihre Centerleiter/innen, Assistenz-Instruktoren/innen sowie interessierte Instruktoren/innen der KMS Standorte ins Hauptcenter nach Liestal. Zu diesem zweiten Kurs erschienen knapp 40 Interessierte aus den etwas mehr als 20 KMS Standorten der Schweiz. Nachdem am Trainerkurs im November 2022 die Verteidigung in alle Richtungen und am 1. KMS Trainerkurs im Februar 2023 die Distanzen bei Messerangriffen - in Zusammenhang mit technisch-taktischen Komponenten angeschaut worden waren, stiegen wir nun als Fortsetzung in das Thema „Combatives“ ein.

Bei den „Combatives“ handelt es sich vorwiegend um alle Schläge und Tritte, aber auch Kniestösse aus dem Krav-Boxing sowie allen natürlichen am Mensch zur Verfügung stehenden Waffen. Die Übersetzung des Wortes „combative“ bedeutet „kämpferisch“ was andeutet, dass wir uns der Thematik des realen Zweikampfes in der Selbstverteidigung widmeten und damit automatisch auch den verschiedenen Distanzen (Distanzzonen) sowie Richtungen. 

Im Zentrum standen eingangs die vier Grundschritte 5-8 (diagonal) sowie das Ausweichen und Meiden aus dem Basic-Bereich. Diverse Übungen mit Jab, Cross und kombinierte Schläge bildeten den Einstieg in das Thema Kernbewegungen aus dem Krav-Boxing und dem Schwerpunkt - koordinative Kompetenz - aus dem Leistungsmodell. Dabei ging es einerseits um die Vielfalt der Möglichkeiten mit einfachen Krav--Boxing-Techniken aufzuzeigen und andererseits, wie man mit ihnen in der Mittleren- und Nah-Distanz arbeitet. Auch das Verschieben (rückwärts und vorwärts) aus der Linie (Zentrum) sowie das gleichzeitige Ausweichen zur Seite (z.B. Deadside) zeigte auf, wie wichtig das Verständnis für Distanz und Timing bei einem realen Zweikampf ohne feste Regeln sein kann oder sollte.

In einem zweiten Schritt wurde vom Basic- in den Advanced-Bereich übergegangen, wo das „Kämpferische“ (Combative) durch das gleichzeitige Blocken und Schlagen, fliessender und dadurch auch dynamischer wurde. Das Beherrschen der Grundschritte/Beinarbeit sowie das Bewegungsgefühl im Rumpf waren deshalb eine wichtige Voraussetzung, um nach dem Prinzip des Weitermachens (Retzev) oder nicht Nachgebens auf einen Angriff, die verschiedenen Möglichkeiten der Gegenwehr (Trapping-Techniken, Takedowns, Würfe oder z.b. ein Hebel etc.) auszuschöpfen. 

Anhand des methodischen Konzepts und seinen etlichen Möglichkeiten eine Lektion zu gestalten, kamen die anwesenden Instruktoren/innen was die Leitungs-Komponenten wie Koordination, Emotionen, aber vor allem was die Physis (Kondition) betraf auch ihre Kosten. Es blieb kein T-Shirt trocken und auch im Bereich der mental-taktischen Kompetenz konnte herausgefordert und gefördert werden

Erneut zeigte sich auch in diesem Trainerkurs, dass die kognitiven Prozesse, wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit oder aber das Antizipieren eines Angriffes in der Selbstverteidigung - vor allem im kämpferischen (combativen) Bereich - nicht vernachlässigt werden darf und trainiert werden sollte. Das Training der Wahrnehmungsprozesse bei den Combatives, ist zentral wie bei den Messerangriffen(Trainerkurs Februar) und deshalb sollte in den Lektionen ebenso ein Augenmerk auf das Erkennen einer Gefahr (Aufnehmen) und Verarbeiten, resp. die Umsetzung der Verteidigungsmassnahmen gelegt werden.

Wie bereits bei den beiden letzten Trainerkursen, wurde das technisch-taktische Können und Verhalten auch bei der Thematik der Combatives eingebaut und damit aufgezeigt, wie man je nach Situation vom Zwischenziel zum eigentlich beabsichtigten Ziel gelangt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Centerleiter/innen und Instruktor/innen die im 2. Quartal an dieser zweiten Aus- und Weiterbildung 2023 teilgenommen haben. 

Chefinstruktor KMS Schweiz
Giuseppe Puglisi