18. Krav Maga Self Protect Instruktoren-Lehrgang
Freitag, 01. - 03. April 2022, konnte nach rund zwei Jahren der Pandemie wieder ein regulärer KMS Instruktoren-Lehrgang durchgeführt werden. Also ohne irgendwelche Restriktionen oder Einschränkungen was den Trainingsbetrieb einerseits, aber auch betreffend des Kontaktverbots bei Selbstverteidigungsangeboten andererseits, betraf. Der Start dieses 18. KMS Instruktoren-Lehrganges ging mit dem ersten Modul (Basic) anfangs April los, gefolgt von Modul 2 (Advanced) anfangs Mai (06. - 08.05.). Trotz dieser langen Zwangspause nahmen mehr als 10 Anwärter/innen aus der Deutsch- und Französischen Schweiz an dieser Ausbildung im Hauptausbildungscenter der KMS Schweiz teil.
Der Start der ersten drei Lehrgangstage erfolgte basierend auf den Grundlagen: wie Grundschritte (1-8), Verschiebungen des Körpers (1-3), Krav-Boxing - Techniken (Schläge und Tritte) und ersten Abwehrtechniken (360 Grad etc.) aus den Basic Levels und den Erläuterungen (Methodik / Didaktik) wie das Wissen weitergegeben werden kann. Hinweise über das Warum, Weshalb, Wieso usw. wurden vermittelt und somit das technische und taktische Verständnis in der Ausführung z.B. einer Abwehr näher gebracht, was den angehenden Instruktoren/innen das Vermitteln des Lehrstoffes vereinfacht und gleichzeitig dem Lernenden hilft dies in Trainingslektionen einfacher umzusetzen. Als unterstützendes Hilfsmittel diente dazu das Basic-Fachbuch der Krav Maga Self Protect Association Switzerland, das beim Vermitteln des Stoff- und Prüfungsprogramms eine enorme Hilfestellung darstellt.
Auch die komplexe Thematik Befreiungen, wo Verteidigung gegen Fassen der Handgelenke/Arme und Kleidung, gefährliche Würgeangriffe (von vorne, der Seite und hinten) uvm in mehreren Anwendungsmöglichkeiten sowie das Verhalten aus der Bodenlage mit den Grundpositionen am Boden, das Verteidigung und das Aufstehen oder Fallen waren ein weiterer wichtiger Ausbildungsinhalt für Selbstverteidigungssituationen.
Abwehrtechniken gegen Messerangriffe aus mittlerer Distanz und den diversen Winkeln, verknüpft mit Meid- und Ausweichbewegungen sowie Hand- und Unterarmblocktechniken, weitere Befreiungen aus Unterarmhalsgriffen sowie Verteidigung in Bodenkampfsituationen bildeten den Abschluss des ersten intensiven Krav-Instruktoren-Weekends anfangs April.
Anfangs Mai erfolgte dann der Einstieg in das dreitägige Advanced-Modul, wo Abwehr von Messerangriffen und zum Auftakt die Repetition der Angriffswinkel bei Messerangriffen auf dem Programm stand. Distanzgefühl, Blocktechniken und Bewegungen automatisieren, vertiefen sowie fliessenden Übergänge von mittlerer zu kurzer Distanz wurden in Drillformen geübt und das Messerthema für kurze Distanzen auf unvorbereitete und vorbereitete Angriffe verständlich gemacht. Blocken, Schlagen, Greifen, Binden und wenn möglich Überwältigen des Angreifers wurde miteinander verknüpft.
Ein erster Theorieteil im Advanced-Modul bezüglich dem Unterrichten, wurde von Thomas Hertig (KMS Advanced-Instruktor / Ausbildungsteam), vermittelt, welcher aufgrund seines beruflichen Hintergrunds als Turn- und Sportlehrer sowie als langjähriger Karate- und Krav Maga-Lehrer, den Anwärterinnen und Anwärtern sein Fachwissen zum Thema - Trainings- und Bewegungslehre auf einfache und verständliche Weise näher brachte.
Beim Thema Abwehr/Verteidigung gegen Angriffe mit Stock oder hiebähnlichen Waffen ging es wie bereits beim Messerprogramm darum die Gefahren eines solchen Angriffs zu erkennen und durch richtiges Handeln den Angriff zu entschärfen. Im Fokus standen dabei vor allem beim Erlernen des Speerblocks, das richtige Einschätzen der Distanz zum Angreifer und das korrekte Timing sowie was geschieht im Nahbereich nach erfolgreicher Abwehr des Angriffs. Auch das Kontrollieren, Fixieren und Entwaffnen des Angreifers waren dabei ein Bestandteil dieses Themas.
Nebst den technischen Selbstverteidigungsthemen während dieser 6-tägigen Ausbildung, war auch das Thema „Sicherheit im Training“ einmal mehr ein wichtiger Bestandteil bei dieser Ausbildung. Dieser Teil wurde einmal mehr wie seit 2004 wie gewohnt von Adrian Waibel, (meproa GmbH) vermittelt, der selber etliche Jahre Kampfsport und auch als Instruktor Krav Maga trainierte. Die Krav Maga Self Protect Association Switzerland erachtet es als wichtig, dass die angehenden Instruktoren/innen nicht nur das kompetente Vermitteln von Techniken und den persönlichen Eigenschutz als Aufgabe von Trainings ins Auge fassen, sondern auch dem Schutz und der Sicherheit aller teilnehmenden Personen in einem Training den nötigen Fokus widmen. Instruktoren/innen tragen Verantwortung gegenüber den Teilnehmer/innen wenn sie unterrichten und dazu gehört auch die Erhaltung der Gesundheit. Wir legen deshalb auch hohen Wert darauf, dass alle die bei uns unterrichten, die nötigen Grundkenntnisse im Bereich „Leben retten“ kennen und jederzeit anwenden können.
Zum Schluss des zweiten 3-tägigen Weekends, standen dann mit der Abwehr gegen Bedrohungen von Schusswaffen und Takedowns/Würfe nochmals zwei anspruchsvolle Themen auf dem Programm. Vor allem wurden alle Teilnehmer/innen nochmals mental wie aber auch körperlich gefordert und die Gefährlichkeit, die auch von einer Schusswaffe ausgeht, deutlich vor Augen geführt. Vor allem zeigte sich, dass ohne drillmässiges Training der Automatismen, also mit anderen Worten - das Wiederholen, Wiederholen Wiederholen von Abläufen - die nötigen Grifftechniken oder Entwaffnungen unter Stress nicht funktionieren würden und selbst dann immer noch eine grosse Gefahr besteht, dass es schief gehen kann. Deshalb ist bei Bedrohungen mit Waffen nicht nur die Technik der Abwehr, sondern vor allem auch das Mindset-Training nicht zu vernachlässigen.
Die Krav Maga Self Protect Association Switzerland bedankt sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses 18. KMS Lehrganges (für Instruktoren) nochmals recht herzlich auch für das gegengebrachte Vertrauen trotz den widrigen Umständen der vergangenen zwei Jahre. Ein spezieller Dank geht vor allem an die beiden Spezialisten, Thomas Hertig und Adrian Waibel, wo der eine seine pädagogischen und der andere seine medizinischen Kenntnisse an uns weitergegebenen haben und einmal mehr mit ihrem enormen Fachwissen begeisterten. Für ihre langjährigen Einsätze danken wir ihn einmal mehr recht herzlich. Nebst den beiden geht ein weiterer Dank an den KMS Advanced-Instruktor, Yutaka Koike, der erstmals im Ausbildungsteam mitwirkte und durch seine Fach- und Methodenkompetenz die teilnehmenden Anwärter/innen auf ihrem Weg zum Instruktor/in bestens unterstützte.
Herzlichen Dank und bis bald bis zu den beiden Vorbereitungsmoduls im Ende Mai und Mitte Juni sowie den Prüfungen (Ende Juni) im Hauptcenter der Krav Maga Self Protect (Budo Sport Center).
Giuseppe Puglisi
Chefinstruktor KMS Schweiz